Gott, Ostern, Senna und Schumacher

In English (cipi@playf1.net)

Nachdem ich den Film “Beyond the sound of speed”, der dem Leben von Ayrton Senna gewidmet ist, gesehen habe, habe ich ein banges Gefühl gehabt. Etwas wichtiges kam nicht ans Licht. Ich wusste nicht was. Ich erinnerte mich wie die anderen Leute, die ihn kannten, über ihn sprachen und sagten: wie schnell er war, eine starke Persönlichkeit hatte, dass er Kinder liebte.

Unter uns gesagt: so etwas sagt ein jeder, wenn jemand, der einem nahe steht, nicht mehr da ist.

Was wurde nicht gesagt? Es wurde nicht über die Tiefe des Menschen Senna gesprochen. Das hat nichts mit Rennen, biographischen Daten, Duell und der Beziehung zwischen ihn und Alain Prost und wer am Ende Recht hatte zu tun, als ob die Gerechtigkeit nur auf einer Seite wäre.

Über diese Tiefe Ayrton Sennas möchte ich reden, über ein Glaubensbekenntnis, über etwas, das verboten, veraltet und rückläufig ist in der Öffentlichkeit; über etwas das im Namen der Freiheit verschwiegen wird, ich möchte über Glauben sprechen, über Sennas Glauben, über Gott. Ich will an den Zeitpunkt zürückkehren, als er sagte, dass er Gott gesehen hat, in der letzten Runde eines gewonnenen Rennens und in anderen Momenten, in denen er behauptet hat, dass seine Ergebnisse der Wille Gottes sind, Gottes Hand, die am Werk ist.

In dem Film entschuldigten sich seine Bekannten für was er gesagt hatte: ” Er hat nicht gesagt, wie Gott aussah, er hat ihn nur gesehen.” ” Er war überzeugt und ernst in alles was er sagte, was kann ich sonst sagen…” “Er war berechtigt an das zu glauben”. “Wir alle begehen manchmal solche Delikte”

Hör mal: Delikte!!

Menschen sagten über ihn, dass er gut ist, dass sie ihn respektieren, dass er genial ist, aber sie konnten ihm nur teilweise folgen; sie konnten ihn nur teilweise verstehen (bis zu einem Punkt seines Weges, nicht den ganzen Weg). Sie konnten ihm nicht auf dem Weg, der zu Gott führt, folgen. Ich glaube, dass Senna genervt war, dass um ihn in der Formula1 solch eine Atmosphäre herrschte und so eine technische Vision der Lebens.

Wenn man das schnellste Auto der Welt, mit den besten Ingenieuren baut und gewinnt, und wenn man das nicht tut und deshalb verliert: wo ist dann Gott? Es gibt nur den Menschen und seine Kenntnisse, das denken wir fast alle, also: Wo ist  dann Gott? Wahrscheinlich gibt es dort nichts anderes. In dieser Umgebung , die der Spiritualität und dem Absoluten gegenüber so feindlich gestimmt war, hat er, Senna, der ein ganzes Land zu seinen Füßen hatte, weiter gedacht und geglaubt und vor allem gewusst. Ich denke, dass er deshalb in seinem ganzen Leben bescheiden geblieben ist, weil er wusste, dass es nicht nur sein Verdienst war in alle was er erreicht hatte.

Na ja, ich glaube, dass Senna wie alle geniale Menschen ist, die trotz ihres Rufes es schaffen bescheiden zu bleiben, wie alle auserwählte Menschen, die nicht vor Worten zurückschrecken, die Aufgabe haben Gott für uns zu entdecken. Leider können wir, viele von uns, ihnen nicht folgen.

Senna zeigt uns , dass wenn du alles mit Leidenschaft machst und auf dein Herz hörst- weil das Herz ein Organ der Erfahrung durch Gefühle ist, der Rationalität (dem Denkvermögen) oft überlegen- du alles was du wills erreichen kannst und vor allem Gott findest.

Die orthodoxen Ostern sind bald, und am 1.ten Mai 1994, wann Senna gestorben ist, waren auch orthodoxen Ostern. Ich bin der Meinung, dass Gott Senna an einem gesegneten Tag zu sich genommen hat um der Welt zu zeigen , dass Senna in seinem Leben wirklich Gott begegnet ist. Und das dann, an 1. Mai 1994, an einem anderen Renntag, Senna Ihm wieder begegnet ist, diesmal für die Ewigkeit. Aber wir haben nicht viel von diesem Wunder verstanden. Wir sagten uns, dass es einfach geschehen war, ein Zufall vielleicht.

Der Zufall- hat jemand gesagt- ist die Modalität, ist Gottes Weg anonym zu bleiben, bescheiden, im Hintergrund aller Dinge. Das heißt nicht, dass Gott uns verborgen bleiben möchte , bestimmt nicht so unbekannt wie bei dem Tag der Auferstehung seines Sohnes. Wir hoffen, dass alle Rennfahrer, am Sonntag den 20.ten April, wenn Ostern sind, die Rennfahrt gesund beenden (überstehen). Niemand hat noch gestanden, jedenfalls nicht öffentlich, dass er Gott getroffen habe. Alles hat einen Sinn. Jetzt denke ich an den, den ich für einen großen Rennfahrer halte, den größten unserer Zeit.

Lass uns eine Kerze anzünden und für einen anderen Sohn, einen Sohn Gottes, wie wir alle, nicht bloß eine Schöpfung Gottes, beten. Lass uns für Michael Schumacher beten.

Gesegnete Ostern!